Stiftung Theater Casino Zug
Ein Tag im Leben des Festsaals
Gestatten Sie mir? Ich bin der Festsaal, der historische. Für Sie wurde ich 2017 frisch saniert, meinen Charme habe ich nicht verloren. Ich erstrahle nun wieder wunderbar im frischen Glanz und damit das auch so bleibt, sorgen Ernst Iten und Alex Steinegger vom Hausdienst für mich. Jeden Morgen putzen sie mich von Neuem so richtig raus. Heute hatten sie es nicht so leicht mit mir, denn schlafen konnte ich diese Nacht sonderlich wenig. Ja, das Firmenjubiläum, das hier gestern stattgefunden hatte, lief bis in die Puppen. Da tut es gut, dass Betriebsleiterin Manda Litscher mir diesmal das Guten Morgen leise geflüstert hat. Jedenfalls bin ich jetzt aber wach und lausche gerade, wie Prisca Elsener vom Saalmanagement mit Manda über das Bankettmobiliar diskutiert. Sie wissen wohl noch gar nicht, dass draussen bereits ein junges Pärchen steht, welches sich für ihr Hochzeitsessen in meine Räumlichkeiten im Jugendstil verguckt hat. Das Paar hatte bereits über Mail Kontakt mit Prisca aufgenommen und sie wiederum las mir die schmeichelnden Worte vor. Auch wenn die Schwärmereien fast nur meinem gigantischen Kronleuchter galten und ich mich ein wenig reduziert fühlte. So fanden es der Hausdienst besonders erfreulich, sie hatten nach der Sanierung jeden einzelnen der über 8000 Steine von Hand poliert.
Jedenfalls: Um Prisca nun auf das Pärchen aufmerksam zu machen, öffne ich langsam meine Tür. Was gar nicht nötig ist, denn in diesem Moment tritt Technikchef Timo Kern schwungvoll mit seinem Team auf den Plan – und bringt die beiden in meine gute Stube. Dazu erklärt er, wie sie die Tische und Stühle in allen erdenklichen Varianten anordnen können und sie die Beleuchtung und den Ton solange einrichten, bis jeder Event bühnenreif ist. Das Paar wird wunderbar von den lieben Theater Casino Mitarbeitenden umsorgt und jede Frage wird ihnen beantwortet.
Apropos Bühne: Nachher kommt mein absoluter Lieblingsmoment am Tag. Die Künstler für den heutigen Abend kommen für den Soundcheck. Von denen habe ich noch keinen einzigen verpasst. Ich geniesse sie jeweils derart, dass ich die Melodien noch vor mich hin summe, während das Garderobenpersonal bereits die ersten eintreffenden Gäste bedient. Das Garderobenpersonal mag ich übrigens sehr, weil sie, wie ich, immer bis ganz am Schluss bleiben. Etwas, das die Mitarbeiterinnen vom Kartenverkauf nicht müssen. Dafür haben sie die Wochen im Voraus den Stress und lachen trotzdem immer aus dem Kassenhäuschen.